In Kasachstan angekommen, mussten wir uns erst einmal an das Preisgefüge und den Wechselkurs gewöhnen. 338 Kasachische Tenge auf 1 Schweizer Franken. Das gibt schon ordentlich Geld beim Wechseln, bzw. aus dem Geldautomaten. Doch noch ist die Unterbringung unproblematisch. An einem Pausentag in Aktau versuchen wir noch eine Motorradversicherung abzuschliessen und unsere aserbaidschanischen Mannats zu tauschen. Beides erfolglos. Zufälligerweise sehe ich die Werbung für einen KTM-Händler! Auf dem Weg aus der Stadt fahren wir bei ihm vorbei und erhalten Angaben, wo wir Versicherung kriegen. Die haben zwar nicht gestimmt, doch die dortige Dame stellte sich als sehr hilfreich heraus. Nach 3 Stunden und einem langen Fussmarsch in brütender Sonne hatten wir die Versicherung, auf die die Polizei so scharf ist.
Die nächsten anderthalb Tage boten kaum Möglichkeit Geld auszugeben. Steppe, soweit das Auge reicht. Eine gelegentliche Tankstelle, 2 Dörfer ohne irgendetwas und zwei mit kleinen Restaurants.

80 km scheussliche Piste und wir warfen alle Vorsätze und Erfahrungen über Bord. Nachmittags um 5 Uhr fuhren wir an die Grenze, wo eine Schlange von 20 LKWs und eine ebenso lange Schlange mit PKWs wartete. Die Leute am campen neben dem total überladenen Fahrzeug – ohne Schatten, ausser dem vom Auto oder LKW! Kaum sahen uns die Zöllner, wurden wir nach vorne gewunken. 2 ½ Stunden später waren wir glücklich aus Kasachstan aus- und in Usbekistan eingereist.
Was wohl all die Leute mit den grossen Plastiksäcken hier an der Grenze wollen? Schulterzuckend kaufen wir mit unseren Tenge noch Wasser für unsere Nacht in der Wüste, als wir ein Versicherungsbüro sehen. Die Prämie war so lächerlich tief (6 Franken pro Motorrad), dass wir eine abschlossen. Gleich boten sich mehrere Herren an uns Geld zu wechseln. 5‘000 Som für den Dollar. Unsicher, ob wir richtig verstanden hatten, wechselten wir einen Dollar. Tatsächlich, 5‘000 Som. Nun brauchten wir für die Versicherung etwas mehr und tauschten 20 Dollar. Im Gegenzug erhielten wir 100 Banknoten – alles 1‘000. Der Herr von der Versicherung informierte uns freundlicherweise, dass der Schwarzmarkttarif für die usbekischen Som fast doppelt so hoch ist, wie der offizielle. So tauschten wir gleich noch 100 USD, aber bei einem Herrn mit 5‘000er-Noten 🙂

Eine lange, heisse und staubige Fahrt brachte uns nach Nukus, wo nach 450 km usbekische Wüste, kein Hotel zu finden war. Frustriert und überhitzt, nur mit 80 Oktan Benzin auf einem „heulenden“ Motorrad, machten wir uns auf den Weg in die nächste Stadt, Urgench. Weitere 120 km Hitze, Staub, schlechte Strasse und russende LKW’s. Doch es gab ein Zimmer (überteuert) und gleich daneben ein Restaurant. Für 8 Bier, zwei Salate und Brot zahlten wir 53‘000 Som. Ha, nun zähl mal 53 Noten. Machen die Usbeken ohne mit der Wimper zu zucken.
In Khiva ging es dann wieder ans Geldwechseln. Noch die bessere Rate als an der Grenze. Das Guesthouse hat aber gut investiert und sich eine Geldzähl-Maschine zugelegt 🙂
Da sassen wir nun mit unseren 1,64 Millionen Som. Und hatten Glück, 500‘000 waren in 5‘000er-Noten!

Netterweise bot man uns gleich den Gebrauch der Geldzählmaschine an.
Nun laufen wir, genau wie die Einheimischen, mit einem Plastiksack voller Geld herum 😉